Jahreshauptversammlung am 12.11.2021

12.11.2021
Zeitungsartikel des Münchner Merkur

2023 wird ein Festjahr

Frieding – Corona hat auch um die Feuerwehr Frieding keinen Bogen gemacht. Dass nicht auch noch die Vereinskasse gelitten hat, sondern sich gar ein Überschuss von etwas mehr als 3000 Euro zum Jahresende 2020 in der Kasse befand, habe die Feuerwehr in erster Linie ihren Förderern zu verdanken, betonte der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Christian Kaiser, in der Jahreshauptversammlung.

Corona führte auch mit Regie beim Treffen der Feuerwehrmitglieder am Freitagabend im Gasthof Oberer Wirt zum Queri. Alle Teilnehmer mussten nachweisen, geimpft, genesen oder getestet zu sein – und sich registrieren. Im Saal übernahm Vize-Vorsitzender Andreas Roger die Aufgabe des „Time-Keeper“ (Zeit-Wächter). Alle 20 Minuten hob er sein Pappschild mit der Aufforderung, die Fenster zu öffnen.

Corona wird auch die kommenden Monate das Vereinsleben mitbestimmen. Aktuell werde noch überprüft, ob der Christbaumverkauf heuer über die Bühne gehen kann, teilte Vorstand Kaiser mit. Die für 2022 ins Auge gefasste 150-Jahr-Feier der Friedinger Feuerwehr wird es definitiv nicht geben. Im Jahr darauf, „und dann bei hoffentlich schönem Wetter“ (Kaiser), soll das Jubelfest stattfinden, gemeinsam mit der Einweihung des Feuerwehrhauses. Dafür hatte Kaiser die Pläne mitgebracht. Sie sind so aktuell, dass noch nicht einmal die Gesamtheit des Gemeinderates davon Kenntnis nehmen konnte.

Wie berichtet, hat die Gemeinde Andechs eine vom Landkreis angeschaffte Leichtbauhalle erworben. Sie war ursprünglich für das neue Katastrophenschutzzentrum vorgesehen gewesen. Mittlerweile hat der Landkreis seine Pläne geändert. Das Katastrophenschutzzentrum ist, wie berichtet, in Machtlfing in den Gebäuden einer ehemaligen Druckerei untergekommen. Die Leichtbauhalle wird jetzt das Gerüst für das neue Friedinger Feuerwehrhaus bilden. Das neue Domizil der Ehrenamtlichen wird auf einem Gelände an der Scheuertalstraße aufgebaut. In dem zu dieser Straße gerichteten Gebäudeteil befindet sich die Halle mit den Ausfahrttoren für die Einsatzfahrzeuge. Sie soll zudem eine Schlauchwaschanlage beherbergen und bekommt Duschen und Umkleiden. In einem südlichen Anbau sind ein knapp 100 Quadratmeter großer Schulungsraum, Vorrat, Küche, ein etwa 40 Quadratmeter großer Raum für die Jugendfeuerwehr und Sanitäranlagen vorgesehen.

Auf die Frage, welche Eigenleistung von den Feuerwehrmitgliedern erwartet wird, hielt Kaiser nicht hinterm Berg. Tatsache sei, die Gemeinde müsse für das Feuerwehrhaus außer dem vom Landkreis erworbenen Grundgerüst auch noch bis zu zwei Millionen Euro für den weiteren Ausbau finanzieren. Dabei geht es um die Dacheindeckung, die Fassadenverkleidung sowie den Innenausbau. „Das sind Aufgaben, die von Fachfirmen ausgeführt werden müssen“, sagte Kaiser.

Anderseits sei es aber eine Selbstverständlichkeit, dass alles, was der Verein an Wünschen über die Grundausstattung hinaus hege, auch von ihm anzuschaffen sei. „Wenn alles gut läuft, sollte im kommenden Jahr die Halle aufgebaut sein. Dann kann der Innenausbau beginnen. Ich wäre froh, wenn wir 2023 das Haus übernehmen könnten.“

Bürgermeister Georg Scheitz bezeichnete den Bau des neuen Feuerwehrhauses als „Riesenprojekt, in dieser Größenordnung werden wir ein weiteres nicht so schnell mehr stemmen können“. Er appellierte an die Bevölkerung, sich an der Bürgersolaranlage zu beteiligen, die auf dem Dach der Halle installiert werden soll. Über die Nutzung der weiteren 400 bis 500 Quadratmeter Lagerraum in der Halle, die nicht zum Feuerwehrbereich gehören, sei noch nicht entschieden. Möglich sei eine Vermietung an Dritte, um damit Geld zur Kompensation der Investitionskosten hereinzubekommen. 



Quellenangabe: Starnberger Merkur vom 15.11.2021, Seite 34