Sturmtief Bianca - Glück im Unglück
Friedings Kommandant Stefan Sedlmayr steckte noch Stunden später der Schreck in den Gliedern. Mit acht Kameraden war er am Donnerstagabend ausgerückt – wie immer zur Strecke Frie- ding-Rothenfeld. „Da ist bei jedem Sturm was“, sagt der Komman- dant. Diesmal: zwei Bäume. Die hatten die Feuerwehrler schnell beseitigt und waren auf der Rückfahrt, als sie kurz anhalten muss- ten – ein Ast lag auf der Straße. Ein Kamerad stieg aus und räumte ihn weg, drehte sich zum Fahrzeug um – und da passierte es. Ein großer Baum – etwa 30 Zentimeter Stammdurchmesser – fiel ein- fach um und auf das Löschfahrzeug der Friedinger. Der Stamm brach und blieb auf dem LF 10/6 liegen. Für die acht Mann im Fahrzeug ein Mordsschreck. Alle blieben unverletzt. „Das war ein Riesenglück, das war Wahnsinn“, sagt Sedlmayr, „aber das habe ich auch noch nie gesehen: Es war fast windstill zu dem Zeitpunkt.“ Der Baum war nicht gebrochen, sondern entwurzelt. Die Friedinger handelten sofort: Sie zersägten den Baum, damit sie weiter- fahren konnten, und sperrten die Straße komplett.
Der Schaden am Fahrzeug ist erheblich, die Hälfte der Leitern auf dem Dach ist zertrümmert. „Da sieht man, welche Kräfte das sind“, sagt Sedlmayr nachdenklich. Beim nächsten Sturm will er seine Leute nicht mehr in das Waldstück schicken, sondern die Straße gleich sperren lassen. Der Schaden wird wohl von der Versiche- rung übernommen, „aber das wird nicht ganz billig“, wie Andechs’ Bürgermeisterin Anna Neppel einschätzt. Auf ihre Wehren kann sie sich verlassen: Die Friedinger bekommen ein Feuerwehrauto aus Erling als Leihgabe, damit sie wieder einsatzfähig sind.
Bericht: Samstag, 29. Februar 2020, Starnberger Merkur / Lokalteil
Einsatzart | Sonstige Tätigkeiten |
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Einsatzstart | 29. Februar 2020 21:00 |
Mannschaftstärke | 9 |
Einsatzdauer | 2 |
Fahrzeuge | LF10/6 |